
Daniela Gröbel-Becker
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24.07.25 08:30
Suizidversuch im renommierten Kongress- und Tagungshotel
Ein tragischer Moment mit glücklichem Ausgang – dank des beherzten Eingreifens eines Mitarbeiters! Vor einigen Tagen erreichte uns eine erschütternde Nachricht: In einem unserer betreuten Objekte hatte sich eine junge Frau auf das Flachdach begeben – mit der Absicht, sich das Leben zu nehmen. Die Situation wurde schnell bemerkt, Unruhe machte sich breit, Menschen liefen aufgeregt umher, und die Geräuschkulisse war überwältigend.
Einer unserer Sicherheitsmitarbeiter, der zu diesem Zeitpunkt im Dienst war und anonym bleiben möchte, bewahrte einen kühlen Kopf. Mit ruhiger Stimme sprach er aus etwa zehn Metern Entfernung auf die 25-jährige Frau ein, die an beiden Armen blutete – offenbar hatte sie zuvor versucht, sich die Pulsadern zu verletzen. Er beruhigte sie, fand offenbar die richtigen Worte – und näherte sich ihr langsam, Schritt für Schritt, mit dem einzigen Ziel, ihr Leben zu retten. Schließlich war er nah genug, um sie zu erreichen – sie fiel ihm freiwillig in die Arme.
Ob sie insgeheim darauf hoffte, dass jemand sie aufhält, oder ob es einfach der Moment war – wir wissen es nicht. Doch die Erleichterung war groß: bei ihrem Lebensgefährten, dem Hotelpersonal, den Gästen und natürlich bei unserem gesamten Team. Vor allem aber sind wir unserem Kollegen zutiefst dankbar, der durch sein geschultes und mutiges Handeln eine Tragödie verhindern konnte.
Ja, Sicherheitskräfte werden auf solche Situationen vorbereitet – etwa im Rahmen der Ausbildung als GSSK-Kraft oder als Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Inhalte wie Deeskalation, psychologische Grundlagen, Kommunikation in Ausnahmesituationen und Verhalten bei Gefahrensituationen sind fester Bestandteil der Ausbildung. Doch Theorie und Praxis klaffen oft auseinander. In solchen Momenten zählt nicht nur das Wissen – sondern auch Intuition, Empathie und Mut.
Wenn das Leben zu schwer wird – Hilfe ist da
Warum Menschen in solche Verzweiflung geraten, ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Psychische Erkrankungen, persönliche Krisen oder berufliche Überlastung können Auslöser sein. Umso wichtiger ist es, dass wir alle aufmerksam durchs Leben gehen, Signale erkennen und Hilfe anbieten.
Wenn Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld mit suizidalen Gedanken kämpft, gibt es professionelle Anlaufstellen. Sie sind kostenlos, anonym und 24 Stunden rund um die Uhr erreichbar.
Telefonseelsorge unter Tel. 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Online-Beratung unter telefonseelsorge.de
Krisenchat für junge Menschen unter krisenchat.de
Zudem gibt es in jeder größeren Stadt psychiatrische Notaufnahmen oder Krisendienste, die auch ohne Termin helfen.
Unser Fazit daraus
Dieser Vorfall zeigt eindrucksvoll, wie wichtig geschultes, besonnenes und mitfühlendes Handeln im Sicherheitsdienst ist. Dank des mutigen Eingreifens unseres Mitarbeiters konnte ein Menschenleben gerettet werden – ein Moment, der uns alle daran erinnert, wie entscheidend Aufmerksamkeit, Empathie und Zivilcourage im Alltag sein können.